Die Psyche während Covid-19, was tun bei Parkinson, Tremor und Dystonien

Covid 19 verändert aktuell unsere Gesellschaft und das Leben jedes Einzelnen. Das betriff nicht nur die am Virus erkrankten Personen, die unter Quarantäne stehen, sondern auch jene, die mit den wirtschaftlichen Folgen kämpfen, die aktuell in den Kliniken im Bereich Logistik, Intensivpflege oder IT oder im Einzelhandel und der Polizei plötzlich vor großen Herausforderungen stehen.

Das Coronavirus löst derzeit bei vielen Menschen Unsicherheit und Besorgnis aus. Dies lässt keinen unberührt, sind doch weite Teile der Bevölkerung isoliert. Wirtschaftliche Ängste, soziale Isolation, ein komplett verändertes Leben sind die Herausforderungen, denen sich die Menschen zu Zeiten Corona stellen müssen.

Die Maßnahmen, die jeden vor dem Virus schützen, sind zwischenzeitlich hinlänglich bekannt, werden Sie doch durch die Medien gebetsmühlenartig wiederholt; doch es gibt noch eine weitere Belastung in dieser Zeit.

Durch die aktuelle Lage können Ängste und seelische Belastungen ausgelöst werden, die sich nicht zuletzt körperlich auswirken, weil sie das Immunsystem zusätzlich belasten,  denn in Stress-und Belastungssituationen schüttet der Körper vermehr das Stresshormon Cortisol aus und dies hat einen negativen Effekt auf unser Immunsystem. Ängste und Stress können  gerade bei Patienten mit Parkinson, Dystonie oder essentiellem Tremor auch eine Symptomverschlechterung zur Folge haben.

Viele therapeutisch unterstützende Maßnahmen wie Ergotherapie, Physiotherapie oder Sport in der Gruppe fallen weg. Treffen mit der Selbsthilfegruppe und Informationsveranstaltungen sind bis in die Sommermonate abgesagt. Selbst der Gang zum Arzt kann eine Herausforderung werden, da jede Arztpraxis anders mit der jetzigen Situation und der Betreuung ihrer Patienten umgeht.

Informieren Sie sich bei Ihren Therapeuten und betreuenden Hausärzten über die Regelung in der jetzigen Situation. Gibt es alternative Möglichkeiten? Kann man den Arztbesuch evtl. vermeiden, Fragen telefonisch klären? Hat Ihr Therapeut Übungen, die Sie in der Zeit Zuhause alleine durchführen können?

Die einschneidenden Alltagsveränderungen und das Wegfallen liebgewonnener, strukturgebender Aktivitäten können in der Zeit zu einer zusätzlichen Belastung werden.

Folgende Maßnahmen können helfen Normalität zu bewahren:

  • Nutzen Sie in Zeiten von Quarantäne und Kontaktverboten die zu Verfügung stehenden Möglichkeiten. Skype Internet und Telefon helfen die Verbindung zu Familie und Freunden aufrechtzuhalten.

  • Strukturieren Sie Ihren Alltag mit festen Aktivitäts- Ruhe und Essenszeiten.

  • Körperliche Betätigung und Bewegung an der frischen Luft sind wichtig und erlaubt. Wenn Sie in der Stadt wohnen, gehen Sie besser am Morgen raus, da bei gutem Wetter ab Mittag zunehmend mehr Menschen unterwegs sind und es mitunter schwierig sein wird den empfohlenen Mindestabstand einzuhalten.

  • Menschen die an Parkinson erkrankt sind, sollten auch in dieser Zeit in Bewegung bleiben und die Übungen, die Sie Zuhause alleine oder mit Unterstützung ihres Partners machen können täglich durchführen. Auch hier empfehlen sich feste ritualisierte Übungszeiten.
  • Für Menschen die an Dystonie erkrankt sind sollten tägliche Entspannungsübungen auf dem Programm stehen.

  • Nutzen Sie zur Informationsgewinnung über die aktuelle Situation bezüglich Covid-19 seriöse Quellen!

Die Schutzmaßnahmen helfen uns allen und vermeiden eine Überlastung unseres Gesundheitssystems, damit zu jedem Zeitpunkt jeder an Covid-19 Erkrankte die für ihn notwendige Therapie erhält.

Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch diese besondere Zeit!

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