Tiefe Hirnstimulation

Tiefe Hirnstimulation (THS) oder deep brain stimulation (DBS), Hirnschrittmacher

Tiefe Hirnstimulation ist eine sehr effektive Therapieform für die Behandlung der folgenden chronischen Erkrankungen:

  • Morbus Parkinson
  • Essentieller Tremor
  • Dystonie
  • Therapierefraktäre Epilepsien

Tiefe Hirnstimulation an der Universitätsmedizin Mainz

Erste Erfahrungen mit der Tiefen Hirnstimulation bestehen seit Ende der 1980er Jahre. Weltweit wurden ca 300.000 Patienten bereits mit dieser Methode behandelt. In Mainz wird dieses Verfahren seit 2005 in enger Kooperation mit der Klinik für Neurochirurgie durchgeführt. Mittlerweile sind an unserem Zentrum über 200 Patienten behandelt worden. Es werden etwa 30-40 Eingriffe pro Jahr durchgeführt. Damit zählt Mainz zu den größten Zentren in Deutschland. Weiterhin ist die THS im direkten Fokus unserer nationalen und internationalen wissenschaftlichen Projekte. Wir arbeiten an einer Optimierung der THS und sorgen für eine verbesserte Nachsorge. Wir sind aktiver Mitglied der AG Tiefe Hirnstimulation der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Abklärung vor der Operation

Im Vorfeld der THS wird im Rahmen eines 4-tägigen stationären Aufenthalts in unserer Klinik geklärt, ob aktuell die THS eine geeignete Therapiemethode für Sie ist. Während dieses Aufenthalts werden verschiedene Untersuchungen (u.a. MRT, Neuropsychologie, motorische Testung, L-Dopa Test, etc.) durchgeführt. Sie werden weiterhin ausführlich über die Intervention durch uns, durch den Operateur und Narkoseärzte aufgeklärt.  Am Ende des Aufenthalts bekommen Sie unsere Einschätzung und Empfehlung bezüglich der weiteren therapeutischen Vorgehensweise und ob die THS durchgeführt werden kann. Nach Entlassung erfolgt mit Ihnen eine erneute Absprache. Ggf wird dann der Operationstermin festgelegt.

Die Operation

Ein Tag vor der Operation werden sie stationär aufgenommen. Am nächsten Morgen wird nach einer lokalen Betäubung  der stereotaktische Rahmen an Ihrem Kopf befestigt. Danach erfolgt in Zusammenarbeit mit der Neuroradiologie die genaue Planung für die stereotaktische Platzierung der Elektroden. Dafür werden CT oder MRT Aufnahmen angefertigt. Anschließend erfolgt der Transfer in den OP-Saal. Während der Operation ist immer ein Narkosearzt anwesend, Sie bekommen  eine Medikation zur Beruhigung und gegen Schmerzen. Um den optimalen Zielpunkt für die Elektrodenplazierung rauszufinden, sind wir meist auf Ihre Mitarbeit angewiesen. Dafür ist die Mannschaft der Sektion für Bewegungsstörungen und Neurostimulation während der OP die ganze Zeit dabei und wird verschiedene Tests mit Ihnen durchführen. Nach dieser Testphase wir die endgültige Elektrode platziert. Dieser Vorgang wiederholt sich dann auch für die andere Seite.

Nach der Operation

Nach der Operation erfolgen die Anpassung der Stimulationsparameter und die Anpassung der Medikation. Die Dauer des stationären Aufenthaltes in der Klinik beträgt meist 14 Tage. Ein Aufenthalt in einer Reha Klinik wird durch uns meist empfohlen und nach der Operation in die Wege geleitet.

Folgende Neurologische Fachkliniken und Reha-Einrichtungen  haben sich auf die Nachsorge dieser Therapieform spezialisiert:

Neurologisches Rehabilitationszentrum – Bad Godesberg:

http://www.godeshoehe.de/

Klinikzentrum Lindenallee – Bad Schwalbach:

http://www.klinikzentrum-lindenallee.de

Die weitere regelmäßige  Kontrolle des Schrittmachers erfolgt in unserer Sektion für Bewegungsstörungen und Neurostimulation.

Kontaktaufnahme: Email