Tremor

Tremor

ist klinisch, unabhängig von seiner Ursache, als rhythmische, oszillierende Bewegung von Muskelgruppen definiert, die zu einer Beeinträchtigung der Koordination und Ausführung von zielgerichteten Bewegungen führt. Er kann Symptom einer Grunderkrankung sein, wie beispielweise der Ruhetremor bei Morbus Parkinson oder der verstärkte Tremor bei Schilddrüsenerkrankungen, oder als eigenständige Krankheit auftreten, wie z.B. der essentielle oder der orthostatische Tremor. Bei der Entstehung von Tremorphänomenen spielen sowohl zentrale Komponenten im Gehirn, als auch spinale oder muskuläre Mechanismen eine wichtige Rolle.

Ursachen

In den aktuellen Entwicklungen zeigt sich die Entstehung von  Tremorsymptomen von dem klassischen Generator-Modell mit einer Hauptbeteiligung der einzelnen Gehirnregionen hin zu einer Netzwerkperspektive, in der die pathologischen Oszillationen durch die Interaktionen in verschiedener Regionen entstehen und sich ausbreiten. Für die Entstehung des Tremors spielt eine wichtige Eigenschaft der Neurone eine entscheidende Rolle. Diese können aufgrund von bestehenden Verbindungen eine Aktivierung der benachbarten Nervenzellen erzeugen, und so eine synchrone Aktivität in den Nachbarnzellen generieren. Entscheidend ist somit, dass es zu einer kollektiven, d.h. synchronisierten,  Aktivierung von Neuronengruppen kommt und diese entweder per se oszillierend verläuft. Mit neuen neurophysiologischen Methoden wie Multikanal-EEG- und mit der zerebralen Kernspinbildgebung (MRT) substantiell weiterentwickelt. So konnten wir in  den letzten zehn Jahren mithilfe der Bildgebung die Verbindungen vom Kleinhirn zu Gehirnrinde nicht-invasiv bei gesunden Probanden aber auch Patienten mit Tremor-Erkrankungen genau dargestellen.

Einige wenige medikamentöse Therapien sind zugelassen. Sehr effektiv ist die tiefe Hirnstimulation. Diese Therapie ist jedoch nicht für jeden Patienten geeignet. Die klinische Untersuchung und apparative Befunde (zB. Muskelableitungen) können jedoch feststellen, ob diese Therapie auch für Sie in Frage kommt.

Tiefe Hirnstimulation und Tremor
Effekte der tiefen Hirnstimulation auf Aktionstremor